Italiens Außenminister kritisiert „Umweltreligion“

Der Umweltschutz darf nach Ansicht von Italiens Außenminister und Vizepremier Antonio Tajani nicht zur Religion werden, die den Menschen in den Hintergrund drängt. „Ich glaube nicht an diese fast religiöse, ideologische Sicht der Umwelt. Wir müssen die Natur schützen und gegen den Klimawandel vorgehen, aber wir haben auch die Pflicht, das italienische Wirtschaftssystem zu verteidigen“, sagte Tajani laut Medienangaben.

„Aus Brüssel kommen Vorschläge, die das Ergebnis einer Art pantheistischer Religion, einer Ideologie sind. Wenn wir Unternehmen, die in Italien und in Europa produzieren, mit zu strengen Gesetzen erdrosseln, flüchten sie. Aus diesem Grund müssen wir erreichbare Ziele setzen“, forderte Tajani im Interview mit dem TV-Kanal Rete 4 gestern Abend.

Kritik an Irlands Weinetiketten

Tajani, Nummer zwei der italienischen Regierungspartei Forza Italia, kommentierte außerdem die Entscheidung Irlands, das nun Etiketten auf Weinflaschen anbringen will, um auf die Schädlichkeit des Alkoholkonsums hinzuweisen. Der italienische Außenminister kritisierte die Entscheidung Dublins, „ein grünes Etikett anzubringen, auf dem steht, dass Wein krebserregend ist“. „Was auf diesen Etiketten behauptet wird, stimmt nicht“, so Tajani.

Italien plant in Europa eine Kampagne gegen Warnhinweise und Schockbilder auf Weinflaschen. Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida will in Brüssel gegen die Entscheidung der EU protestieren, Irland verpflichtende Warnhinweise nach dem Vorbild von Zigarettenschachteln auf Alkoholprodukten zu erlauben.