Israels Armee zerstört Wohnung von Tel-Aviv-Attentäter

Knapp drei Monate nach einem tödlichen Anschlag in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv hat Israels Armee die Wohnung des Attentäters zerstört. Israelische Truppen zündeten heute Sprengsätze im zweiten Stock eines vierstöckigen Gebäudes bei Ramallah im Westjordanland, wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA berichtete.

Die Wohnung gehöre der Familie des Attentäters, Nachbarn hätten das Gebäude ebenfalls verlassen müssen. Bei Konfrontationen mit Anrainerinnen und Anrainern seien zwei Menschen verletzt worden.

Der Attentäter hatte am 9. März auf der belebten Dizengoff-Straße im Zentrum Tel Avivs das Feuer auf Passantinnen und Passanten eröffnet. Zwei junge Männer wurden schwer verletzt, einer der beiden starb knapp zwei Wochen nach dem Anschlag. Der Angreifer wurde von der Polizei erschossen.

Kritik von NGOs

Israel setzt Häuserzerstörungen als Bestrafungs- und Abschreckungsmaßnahme ein. Von Menschenrechtsorganisationen wird diese Kollektivstrafe als Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht eingestuft. Israels höchstes Gericht hat Häuserzerstörungen jedoch immer wieder erlaubt und Klagen dagegen zurückgewiesen.

Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten ist seit Langem extrem angespannt. Immer wieder kommt es im Westjordanland zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und dem israelischen Militär. Die Armee führt dort seit einer Anschlagsserie auf Israelis, die vor mehr als einem Jahr begann, vermehrt Razzien durch.