Kämpfe in russischer Region nahe Ukraine halten an

Die Kämpfe in mehreren an die Ukraine grenzenden Ortschaften des westrussischen Gebiets Belgorod halten nach Angaben der Behörden an. „Die Säuberung des Territoriums durch das Verteidigungsministerium und andere Sicherheitsstrukturen wird fortgesetzt“, teilte der Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow heute auf Telegram mit. Außerdem habe man Drohnen abgeschossen

Zwar gebe es bisherigen Erkenntnissen zufolge unter den Zivilpersonen keine Todesopfer, doch für die Rückkehr der Einwohnerinnen und Einwohner sei es zu früh, erklärte er.

Gestern waren Kämpfe im Bezirk Graiworon an der Grenze zur Ukraine ausgebrochen. Laut Gladkow war ein „Spionage- und Sabotagetrupp“ in das Gebiet eingedrungen. Zu dem Angriff bekannten sich zwei aus russischen Staatsbürgern bestehende Freiwilligenkorps, die im Krieg in der Ukraine auf der Seite Kiews kämpfen.

Umfang der Kämpfe unklar

Ziel sei es, eine demilitarisierte Zone entlang der Grenze zu schaffen, um den ständigen Beschuss ukrainischen Territoriums zu verhindern, hieß es von ihnen. Kiew dementierte eine Beteiligung an der Aktion.

Der Umfang der Kämpfe ist dabei unklar. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner sind geflohen. Acht Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt. Gladkow teilte in der Früh mit, dass zwei verletzte Einwohner sich noch in den umkämpften Ortschaften befänden. Die Sicherheitskräfte könnten aber bisher nicht zu ihnen vordringen, um sie zu versorgen.

Russland leitet Ermittlungen ein

In Russland wird unterdessen wegen der Geschehnisse rund um Belgorod wegen eines „Terrorangriffs“ ermittelt. Es würden „Maßnahmen ergriffen“, um „die Identität der Angreifer festzustellen und alle Umstände des Vorfalls zu klären“, gab heute das russische Ermittlungskomitee bekannt, das für Fälle von großer Bedeutung zuständig ist.

Das Ermittlungskomitee erklärte nun, es werde zu einem „Angriff auf Siedlungen in der Region Belgorod“ ermittelt. Die Vorwürfe richteten sich gegen bewaffnete ukrainische Gruppen, den Beteiligten werde neben einem „Terrorangriff“ auch versuchter Mord, Zerstörung bzw. Beschädigung von Privateigentum sowie illegale Verbreitung von Waffen und Sprengstoff zur Last gelegt. Bei den „kriminellen Taten“ seien mehrere Zivilisten verletzt worden.