Deutscher CoV-Kritiker wegen Volksverhetzung vor Gericht

Begleitet von Sympathiebekundungen seiner Unterstützerinnen und Unterstützer sowie einem großen Medienandrang hat in Deutschland ein Prozess wegen Volksverhetzung gegen den Mediziner und Autor Sucharit Bhakdi begonnen. Die Polizei setzte angesichts befürchteter Proteste heute Früh rund 50 Beamte am Amtsgericht in Plön im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein ein. Auch die Justiz verstärkte ihr Personal. Zu Zwischenfällen kam es trotz Gedränges am Eingang nicht.

Reiss, Bhakdi Dr. Karin Reiss und Dr. Sucharit Bhakdi, eingeblendet auf einer Videoleinwand
IMAGO/Schreyer

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Mikrobiologen Volksverhetzung in zwei Fällen vor. Bhakdi gilt als einer der bekanntesten deutschen Kritiker der CoV-Impfungen und -Maßnahmen. Seine Thesen sind umstritten.

Laut Anklage soll Bhakdi im April 2021 im Zusammenhang mit heftiger Kritik an der Impfpolitik Israels auch gegenüber in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden zum Hass aufgestachelt und diese als religiöse Gruppe böswillig verächtlich gemacht haben.

Urteil erwartet

Außerdem soll er bei einer Wahlkampfveranstaltung im September 2021 in Kiel in einer Rede die Zulassung von Covid-19-Impfstoffen in Verbindung mit einem „Endziel“ gebracht und von einem zweiten Holocaust gesprochen haben. Nach Ansicht der Generalstaatsanwaltschaft verharmloste er dadurch das Schicksal von Jüdinnen und Juden unter der NS-Herrschaft. Bhakdi weist die Vorwürfe zurück. Das Urteil wird noch heute erwartet.

Vor dem Gerichtsgebäude hatten sich rund 300 Anhängerinnen und Anhänger Bkahdis eingefunden. Sie empfingen den Angeklagten mit Applaus. Es waren Transparente mit großen Herzen und der Aufschrift „Danke“ sowie der Forderung nach einem Freispruch für Bhakdi zu sehen.