Die Musikikone, die im Laufe ihrer Karriere mehr als 180 Millionen Alben verkaufte und acht Grammys gewann, lebte fast 30 Jahre lang in Küsnacht am Zürichsee in der Schweiz. Vor dem Tor des Anwesens legten Fans in der Nacht auf Donnerstag Blumensträuße nieder und stellten Kerzen auf.

US-Präsident Joe Biden würdigte Turner als ein „einzigartiges Talent, das die US-Musik für immer verändert“ habe. „Tinas persönliche Stärke war bemerkenswert“, sagte Biden. Er erinnerte daran, dass Turner im ländlichen US-Staat Tennessee aufwuchs und eine von Missbrauch geprägte erste Ehe überstand.
TV-Hinweis
In memoriam Tina Turner zeigt ORF1 am Donnerstag um 22.00 Uhr das Biopic „What’s Love Got to Do With It“.
„Sie überwand Widrigkeiten und sogar Missbrauch und baute eine Karriere für die Ewigkeit auf, ein Leben und ein Vermächtnis, das ganz ihr gehörte“, fügte er hinzu und nannte Turner „simply the best“ (einfach die Beste).
„Sie war unaufhaltsam“
Ex-Präsident Barack Obama bezeichnete die Sängerin als „einen Stern, dessen Licht niemals verblassen“ werde. „Tina Turner war ungeschliffen. Sie war kraftvoll. Sie war unaufhaltsam. Und sie war ganz sie selbst – sie sprach und sang ihre Wahrheit in Freude und Schmerz, Triumph und Tragödie“, so Obama.
Der Sänger der Rolling Stones, Mick Jagger, der seine Tanzschritte von Turner gelernt haben soll, betrauerte den Verlust mit den Worten, die Welt habe „eine enorm talentierte Künstlerin und Sängerin“ verloren. „Sie war inspirierend, warmherzig, lustig und großzügig. Sie hat mir so viel geholfen, als ich jung war, und ich werde sie nie vergessen.“ Jaggers Bandkollege Ronnie Wood nannte Turner „die Königin des Rock und Soul und eine liebe Freundin“.

„Meine geliebte Königin“, schrieb Beyonce (41) auf ihrer eigenen Homepage zu einem Bild mit Turner und dankte ihr für Inspiration und dafür, dass sie ihr den Weg geebnet habe. „Du bist Stärke und Widerstandskraft. Du bist der Inbegriff von Kraft und Leidenschaft.“
Carey: „Inspiration für Frauen überall“
US-Popstar Mariah Carey (54) würdigte die Verstorbene als „Inspiration für Frauen überall“. Begriffe wie „legendär, ikonisch, Diva und Superstar" würden generell zu häufig verwendet, aber auf Turner treffe das alles zu. „Was für eine Frau, was für ein Leben, was für eine Kämpferin“, schrieb Alicia Keys (42) auf Instagram.
Popikone Tina Turner verstorben
Berühmt wurde Tina Turner schon Mitte der 1960er Jahre, damals noch als die Hälfte eines Duos. Nach der Trennung von ihrem gewalttätigen Partner wurde es eher still um sie, bis sie mit 45 in ihre zweite Karriere startete, mit der sie zu einer der erfolgreichsten Solokünstlerinnen aller Zeiten wurde.
Der kanadische Sänger Bryan Adams (63) dankte der Sängerin für „die Inspiration für Millionen Menschen in aller Welt“, denen sie ihre Stimme geschenkt habe. „Freue dich im Paradies, Königin. Legenden sterben nie“, schrieb die Schauspielerin Rosario Dawson (44) auf Instagram. „Danke für die Inspiration, die du uns allen gegeben hast“, schrieb US-Sängerin Ciara (37) auf Twitter. Der Himmel habe nun „einen Engel“ dazugewonnen.

Die Schauspielerin Angela Bassett, die die Sängerin in der 1993 erschienenen Filmbiografie „What’s Love Got to Do With It“ verkörperte, würdigte Turner als Frau, die auch schlimme Erfahrungen zur „Veränderung der Welt“ genutzt habe. Turner habe anderen vorgelebt, „wie eine schöne Zukunft voller Liebe, Mitgefühl und Freiheit aussehen sollte“. Die US-Sängerin Glora Gaynor (79) schrieb auf Instagram, Turner habe „den Weg für so viele Frauen in der Rockmusik, schwarze und weiße, geebnet“.
„Königin, Legende, Ikone“
„Die Königin, Legende, Ikone“, schrieb Model und Schauspielerin Naomi Campbell (53) auf Turners Instagram-Seite. Es werde nie wieder so jemanden wie Turner geben. Basketballlegende Earvin „Magic“ Johnson postete auf Twitter ein Bild mit der Sängerin – „eine meiner Lieblingskünstlerinnen aller Zeiten“. „Ich habe sie schon viele Male gesehen, und sie hat eine der besten Liveshows abgeliefert, die ich je gesehen habe“, schrieb er dazu.

Schauspieler Forest Whitaker pries Turners „Stimme, ihre Tanzkunst und ihre Ausstrahlung“ wie auch ihre Fähigkeit, sich immer wieder von den Rückschlägen des Lebens zu erholen. „Wenn wir sie ehren, lasst uns auch an ihre Widerstandsfähigkeit denken und an all das Schöne, das auf unsere dunkelsten Tage folgen kann.“ Die US-Raumfahrtbehörde NASA erklärte, Turners Erbe, zu dem auch Songs wie „Private Dancer“ und „We Don’t Need Another Hero“ gehören, werde „für immer zwischen den Sternen fortleben“.
Trauer in Europa
In Österreich zeigte sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) betroffen. „Mit Tina Turner hat eine Ausnahmekünstlerin die Bühne für immer verlassen. Eien Frau mit großer Menschlichkeit und einer unglaublich schweren persönlichen Geschichte. Ihre Musik hat ganze Generationen geprägt“, schrieb er auf Twitter.

„Die Welt hat heute eine authentische, starke und kämpferische Frau verloren. Eine Frau, die Frauen gezeigt hat, dass sie stark sein können“, schrieb der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez. „You were simply the best. Tina Turner“, twitterte die slowenische Präsidentin Natasa Pirc Musar. „Mit Tina Turners Tod hat die Welt eine Ikone verloren“, betonte der Schweizer Bundespräsident Alain Berset.