Europol-Schlag gegen kriminelle Zelle auf dem Balkan

Ein von Europol koordinierter internationaler Schlag hat zur Festnahme von 37 Mitgliedern einer äußerst gewalttätigen kriminellen Zelle aus dem Westbalkan geführt. Unter der Führung eines Mannes aus Bosnien-Herzegowina „war diese mächtige kriminelle Zelle hauptsächlich am großangelegten Drogen- und Schusswaffenhandel in ganz Europa beteiligt“, wie es heute in einer Aussendung der europäischen Polizeibehörde hieß.

Gestern wurden demzufolge in Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, den Niederlanden, Italien, Belgien und Deutschland gleichzeitig eine Reihe von Razzien gegen die Mitglieder der Bande durchgeführt. Die Aktionen wurden von Zagreb aus mit Unterstützung der an Ort und Stelle stationierten Europol-Beamtinnen und -Beamten koordiniert.

Österreich an Planung beteiligt

Österreich war gemeinsam mit Kroatien federführend an der Planung der Operation beteiligt, berichtete Heinz Holub-Friedreich, Sprecher des Bundeskriminalamts, auf APA-Anfrage. Zugriffe oder konkrete Maßnahmen gab es hierzulande aber nicht.

Im Verlauf der Ermittlungen wurden insgesamt 37 Verdächtige festgenommen, darunter der mutmaßliche Rädelsführer – ein Staatsbürger aus Bosnien-Herzegowina, der derzeit eine vierjährige Haftstrafe in Italien verbüßt. Die Ermittler deckten auf, wie der Mann von seiner Gefängniszelle aus weiterhin die kriminellen Aktivitäten der Bande orchestrierte.

Zu den während des Aktionstages durchsuchten Orten gehörten eine Gefängniszelle in Belgien, eine Garage in den Niederlanden, in der Kokain gelagert wurde, sowie mehrere Räumlichkeiten in Kroatien, Deutschland, Slowenien und Bosnien-Herzegowina, in denen Drogen, Schusswaffen und Sprengstoffe gelagert wurden.