Lufthansa steigt bei Airline ITA ein

Die AUA-Mutter Lufthansa hat sich nach monatelangen Verhandlungen mit der italienischen Regierung über den Einstieg bei der Fluggesellschaft ITA Airways geeinigt. Lufthansa vereinbarte mit dem italienischen Staat die Übernahme einer Minderheit an ITA Airways, teilten beide Seiten gestern anlässlich der Vertragsunterzeichnung mit.

Der italienische Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti hatte bereits zuvor laut der Nachrichtenagentur ANSA erlärt, dass Lufthansa-Chef Carsten Spohr auf dem Weg nach Rom sei. Es könne später Neuigkeiten geben, sagte er auf Fragen nach den Verhandlungen zu ITA. Eine Lufthansa-Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern.

Beteiligung von 40 Prozent erwartet

Die Lufthansa verhandelt seit Anfang des Jahres über den Kauf eines Minderheitsanteils an der Alitalia-Nachfolgerin und will die Airline später vollständig übernehmen. Nach früheren Informationen aus Verhandlungskreisen geht es in einem ersten Schritt um eine Beteiligung von 40 Prozent. Nach Medienberichten in Italien bezahlt die Lufthansa dafür rund 325 Mio. Euro.

Die Lufthansa verspricht sich von dem Kauf den nächsten großen Wachstumsschritt nach der 2017 abgeschlossenen Übernahme von Brussels Airlines. Nach der Pandemie versuchen die drei großen Luftfahrtkonzerne Europas, Lufthansa, die British-Airways-Mutter IAG und Air France-KLM, ihre Marktanteile durch Übernahmen zu vergrößern.

Auf der europäischen Kurz- und Mittelstrecke will der Billigflieger Ryanair seine Dominanz noch ausbauen. Übernahmekandidaten sind auch die portugiesische Airline TAP, an der auch die Lufthansa Interesse bekundete, sowie die skandinavische SAS. ITA wäre in der Lufthansa-Gruppe, zu der neben der Hauptmarke Lufthansa auch Eurowings, die AUA und Swiss aus der Schweiz gehören, der zwölfte Flugbetrieb.