Belgien und Iran vollziehen Gefangenenaustausch

Belgien hat einen umstrittenen Gefangenenaustausch mit dem Iran vollzogen. Nach mehr als einem Jahr Haft im Iran sollte der belgische Entwicklungshelfer Olivier Vandecasteele heute in seiner Heimat ankommen, wie das belgische Außenministerium mitteilte. Der belgische Premier Alexander De Croo twitterte ein Bild von Vandecasteele im Flugzeug und schrieb: „Endlich frei. Endlich bei uns.“

Im Gegenzug wurde der wegen Terrorvorwürfen verurteilte iranische Diplomat Assadollah Assadi freigelassen, wie der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian verkündete. Er traf ebenfalls in Teheran ein, das Staatsfernsehen sendete eine Liveschaltung mit ihm. Der Oman hatte bei dem Gefangenenaustausch vermittelt.

Mitarbeiter des Geheimdiensts

Der 2018 in Deutschland festgenommene Assadi wurde 2021 von einem Gericht in Antwerpen zu 20 Jahren Haft verurteilt, weil er einen Sprengstoffanschlag auf eine Großkundgebung von iranischen Exiloppositionellen in Frankreich geplant haben soll. Bis zuletzt beteuerte der Iran, dass Assadi unschuldig sei.

Brisant ist der Fall auch, weil der 51 Jahre alte Assadi den Ermittlungen zufolge Mitarbeiter des iranischen Geheimdienstes ist, zu dessen Aufgaben die Beobachtung und Bekämpfung oppositioneller Gruppierungen innerhalb und außerhalb des Iran gehört. Es gilt deswegen als möglich, dass den Anschlagsplänen in Frankreich ein direkter staatlicher Auftrag zugrunde lag.