Doskozil und Babler mit gegenseitigen Attacken

Ein direktes Duell vor dem Parteitag wird es nicht geben, doch in Zeitungsinterviews haben sich die Vorsitzkandidaten der SPÖ jetzt übereinander geäußert. Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gab Interviews für „Presse“, „Standard“ und „Kleine Zeitung“ und stellte dabei die auch von Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler vertretene Parteilinie in Sachen Arbeitszeitverkürzung infrage. Doskozil sah einen Arbeitskräftemangel als Ergebnis. Außerdem könnten die Menschen mangels zusätzlichen Einkommens in ihrer dazugewonnenen Freizeit nicht viel unternehmen.

Von Doskozil kritisiert wurde Bablers Aussage, Marxist zu sein: „Mich schreckt das schon ab.“ Er bewerbe sich als Sozialdemokrat für den Vorsitz der Sozialdemokratischen Partei, so Doskozil.

Rendi-Wagners Demontage „skandalös“

Babler wiederum betonte im „Standard“, in klassischen sozialdemokratischen Themen „fixer“ zu sein als Doskozil. Er lehnte etwa die im Burgenland betriebene Anstellung pflegender Angehöriger ab, würde diese Frauen doch zwingen, ihre Existenz aufzugeben. In Sachen Asyl kritisierte er das von Doskozil und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser erarbeitete Positionspapier als „oberflächlich“ und würde ein neues ausarbeiten lassen.

Auch die scheidende Parteichefin Pamela Rendi-Wagner war Thema: Deren Demontage fand Babler „skandalös“: „Wie die Auseinandersetzung geführt wurde, ist auch ein Angriff auf die Frauen in der SPÖ.“