Brasiliens Präsident Lula lehnt Einladung nach Russland ab

Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat nach eigenen Angaben in einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin eine Einladung nach Russland abgelehnt.

„Ich habe ihm für die Einladung zum Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg gedankt und ihm geantwortet, dass ich im Moment nicht nach Russland reisen kann“, schrieb Lula gestern auf Twitter.

Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva
Reuters/Ueslei Marcelino

Er habe aber bekräftigt, Brasilien sei wie auch Indien, Indonesien und China bereit, „mit beiden Seiten des Konflikts zu sprechen, um Frieden zu schaffen“, schrieb der Linkspolitiker weiter mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Suche nach Dialog

Nach Angaben des Kreml hatte Lula die Initiative für das Telefonat ergriffen. Putin habe darin seine „grundsätzliche Einschätzung der Entwicklung der Lage in der Ukraine“ abgegeben, hieß es nach dem Gespräch in einer Mitteilung. Russland sei offen für einen Dialog auf politischer Ebene, wurde Putin zitiert.

Lula machte sich in den vergangenen Monaten mehrmals für eine internationale Vermittlung im Ukraine-Krieg mit Beteiligung Brasiliens und Chinas stark. Mit Kritik an der Militärhilfe der NATO und anderer Länder für die Ukraine bei einem China-Besuch im April sorgte der Staats- und Regierungschef des größten Landes Südamerikas für Irritationen in den USA und Europa. Wenige Tage später kritisierte er Russlands Angriff auf die Ukraine, forderte aber nicht den Abzug der russischen Truppen.