Der Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters hat die Kritik an einem Auftritt in Berlin als „böswillige Angriffe“ wegen seiner politischen Ansichten zurückgewiesen. Seine Kritiker wollten ihn „verleumden und zum Schweigen bringen“, erklärte Waters gestern Abend. Die kritisierten Elemente seines Konzerts seien als klares Zeichen gegen Faschismus und Ungerechtigkeit zu verstehen.
Der 79-jährige Sänger war in der vergangenen Woche bei einem Konzert in einem langen schwarzen Ledermantel und einer roten Armbinde aufgetreten. Die Polizei ermittelt deshalb nun wegen Volksverhetzung. Die Kleidung habe der eines SS-Offiziers geähnelt, sagte ein Polizeisprecher.
Der Antisemitismusbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Felix Klein, forderte weitere juristische Schritte. „Ich appelliere an die Wachsamkeit von Polizei und Justiz und ermutige zu weiteren Anzeigen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
In der Vergangenheit gab es immer wieder Proteste gegen Waters. Ihm wird vorgeworfen, antisemitische Ressentiments zu schüren. Waters wird für seine Nähe zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) kritisiert, die zum umfassenden Boykott des Staates Israel wegen dessen Umgang mit den Palästinensern aufruft.