Russland schreibt US-Senator zu Fahndung aus

Aus Protest gegen angeblich russlandfeindliche Äußerungen hat Moskau US-Senator Lindsey Graham zur Fahndung ausgeschrieben, wie aus einem gestern veröffentlichten entsprechenden Eintrag in der Datenbank des russischen Innenministeriums hervorgeht.

Zuvor hatte das russische Ermittlungskomitee bereits ein Strafverfahren wegen der vermeintlichen Aussagen eingeleitet, an deren Authentizität allerdings erhebliche Zweifel bestehen. Da Graham sich außerhalb von Russland aufhält, dürften die rechtlichen Schritte Moskaus vor allem symbolische Bedeutung haben.

Zweifel an Authentizität von Video

Der Republikaner Graham hatte am Freitag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew besucht. Von dem Treffen gab es auch ein Video aus mehreren zusammengeschnittenen Sequenzen, in denen unter anderem Selenskyj den USA für ihre Hilfe bei der Verteidigung seines Landes dankte. Laut russischen Medien sagte Graham an einer Stelle: „And the Russians were dying. The best money we ever spent.“ (etwa: „Und die Russen sind gestorben. Unsere beste Investition aller Zeiten.“)

Allerdings ist das Wort „dying“ nicht eindeutig zu hören. Im Netz wird daher darüber gestritten, ob er nicht stattdessen gesagt habe, die Russen seien erledigt („done“). Außerdem gibt es eine Pause zwischen den beiden Sätzen, weil das Video an genau dieser Stelle geschnitten wurde.