KFOR verstärkt Präsenz im Norden des Kosovo

Vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen hat die NATO-geführte Kosovo-Schutztruppe KFOR ihre Präsenz im serbisch bewohnten Norden des Landes verstärkt.

Rund 300 KFOR-Kräfte in Kampfmontur bezogen heute vor dem Gemeindeamt im Ort Zvecan Stellung. Zugleich versammelte sich eine größere Menge serbischer Demonstranten vor dem Amtsgebäude.

Zusammenstöße nach Angriff auf Polizisten

Am Freitag war es in Zvecan zu Zusammenstößen gekommen, nachdem militante Serben kosovarische Polizisten angegriffen hatten. Die Polizei hatte den neuen Bürgermeister, einen Albaner, der sein Amt antreten wollte, eskortiert. Serben hatten auch in zwei anderen Orten des Nordkosovo protestiert, wo ebenfalls albanische Bürgermeister die Amtsgeschäfte übernahmen.

Die drei Bürgermeister waren im April gewählt worden, wobei fast alle Serben die Wahl boykottiert hatten. Deshalb kommen die Wahlsieger aus albanischen Parteien. Die bisherigen serbischen Bürgermeister hatten ihre Funktionen im November 2022 aus Protest gegen die Politik der kosovarischen Regierung niedergelegt.

Die KFOR bestätigte in der Hauptstadt Prishtina die Verstärkung ihrer Präsenz im Norden. „Das Ziel ist es, ein sicheres Umfeld und Bewegungsfreiheit für alle Gemeinschaften im Kosovo zu schaffen“, hieß es in einer Mitteilung.