Theater- und Filmschauspieler Peter Simonischek
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„Herzensmensch“ und „Überragend“

Kultur und Politik würdigen Simonischek

Mit Peter Simonischek ist in der Nacht auf Dienstag einer der beliebtesten Schauspieler Österreichs gestorben. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Kultur würdigten den Publikumsliebling. Das Wiener Burgtheater lobte Simonischek etwa als „Herzensmenschen und überragende Persönlichkeit“. Bundespräsident Alexander Van der Bellen fragte: „Wer kannte Peter Simonischek nicht?“

Allen voran sei Simonischek „ein Künstler, der sich in jeder Verwandlung treu blieb“, gewesen, teilte Van der Bellen via Titter mit: „Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, unser Dank gebührt alleine ihm.“ Für Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) „verliert die österreichische Kulturszene eine Schauspielikone“. Simonischek war nach den Worten Sobotkas „ein großartiger Künstler, der das Publikum stets berührt und inspiriert hat“.

„Er wird uns als großer Künstler in Erinnerung bleiben. Möge er in Frieden ruhen“, so Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). „Wer je auf der Bühne, im Kino oder im TV sein feinfühliges, unprätentiöses Spiel gesehen hat, weiß, dass Österreich einen wahrhaft Großen verloren hat“, sagte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).

Sie habe mit „großer Bestürzung und Trauer“ vom Tod Simonischeks erfahren, schrieb Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer in einer Aussendung. Mayer würdigte Simonischek als einen „der ganz Großen der gegenwärtigen Schauspielkunst“. Sein Tod sei ein „riesiger Verlust“, so Mayer: „Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie ihn, die durch ihr unverwechselbares Können berühren und inspirieren und sich nicht davor scheuen, sich kritisch am gesellschaftlichen Diskurs zu beteiligen.“

Trauer und Bestürzung quer durch alle Parteien

„Wenn Peter Simonischek auf der Bühne stand, dann hat einen das immer berührt“, so ÖVP-Kultursprecherin Maria Großbauer. Mit Simonischek „verlieren wir einen ebenso bedeutenden wie vielseitigen Charakterdarsteller“, so SPÖ-Kultursprecherin Gabriele Heinisch-Hosek.

„Die Kulturnation Österreich verliert eine Schauspielikone“, teilte FPÖ-Kultursprecher Thomas Spalt per Aussendung mit. Die grüne Kultursprecherin Eva Blimlinger würdigte Simonischek als einen jener „Schauspieler, die man bereits nach der ersten Aufführung niemals vergessen hat“. Simonischeks Wandlungsfähigkeit habe für "viele Jahre die Theater- und Filmwelt geprägt und bereichert“, so NEOS-Kultursprecherin Julia Seidl.

„Eine große Stimme ist verstummt“

„Protagonisten wie Peter Simonischek begründen den Stellenwert des Burgtheaters, dessen Ehrenmitglied der Schauspieler seit 2019 war“, sagte Bundestheater-Holding-Geschäftsführer Christian Kircher. Diesem zufolge nahm der auch international gefeierte Simonischek bis zuletzt „Anteil am Geschehen seines Hauses. (…) Eine große Stimme ist verstummt.“

Das Burgtheater würdigte Ehren- und Ensemblemitglied Simonischek als „vielschichtigen, vielseitigen und großartigen Künstler“. Mit Simonischek verliere man nun „auch einen liebevollen, fürsorglichen Kollegen, einen Freund, einen Herzensmenschen, eine überragende Persönlichkeit“. Simonischek sei ein Mensch gewesen, „der Stellung bezog, der Interesse an den Themen der Zeit hatte und für seine Meinung eintrat“.

Trauer um Schauspieler Peter Simonischek

Der Schauspieler Peter Simonischek ist in der Nacht auf Dienstag im Alter von 76 Jahren verstorben. Erste Reaktionen auf den Tod des Publikumslieblings zeugen von großer Betroffenheit im offiziellen Österreich.

„Wir alle, das Burgtheater, aber auch sein Publikum und die Menschen dieser Stadt und dieses Landes, werden uns mit einer besonderen Trauerfeier im Burgtheater von ihm verabschieden“, versicherte Burgtheater-Direktor Martin Kusej. Dieser würdigte Simonischek als aufgeschlossenen und spannenden Gesprächspartner sowie verlässlichen Kollegen. Dazu komme aufgrund einer „ähnlichen Biografie und ländlichen Herkunft“ auch persönlich „eine besondere Freundschaft und Arbeitsbeziehung“.

„Vergleichsloser Jedermann“

Von den Salzburger Festspielen hieß es, Simonischek sei ein „vergleichsloser Jedermann“ gewesen. „Einer der ganz großen Schauspieler ist von uns gegangen“, sagte Intendant Markus Hinterhäuser. Simonischek war laut Hinterhäuser „mit einer Überfülle an Qualität gesegnet, er war das, was man im besten Sinne des Wortes einen Publikumsliebling nennt – und das vollkommen zu Recht“.

„Wird unvergessen bleiben“

„Ob auf der Bühne oder vor der Filmkamera, ob als ‚Jedermann‘, Daniel Käfer oder Toni Erdmann“: Auch laut ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wird Simonischeks „vielseitiges, charismatisches und stets authentisches Wirken“ unvergessen bleiben. Österreich habe einen „der herausragendsten Charakterschauspieler des Landes verloren“.

In memoriam Peter Simonischek ändert der ORF sein TV- und Radioprogramm und würdigt den Künstler im Rahmen der aktuellen Kulturberichterstattung sowie mit zahlreichen Sendungen in ORF2, ORF III und Ö1. Simonischek verstarb im Alter von 76 Jahren in der Nacht auf Dienstag im Kreise seiner Familie in Wien.