Nordkosovo: Neue Proteste nach Zusammenstößen

Nach den heftigen Zusammenstößen von Serben mit der Kosovo-Schutztruppe KFOR in Zvecan im Norden des Kosovo haben sich heute wieder Serben vor Gemeindeämtern versammelt.

Bei den Ausschreitungen waren rund 30 Friedensschützer und nach serbischen Krankenhausquellen 53 Serben verletzt worden. Österreicher wurden nicht verletzt. Das Bundesheer erhöht allerdings den Truppenschutz im Nordkosovo.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) rief alle Seiten „zur Deeskalation auf“. „Durch die geografische Nähe hat Österreich besonderes Interesse daran, dass sich der gesamte Balkan friedlich und stabil entwickelt“, erklärte sie in einer Stellungnahme.

Österreich habe es sich zum Ziel gesetzt, die Westbalkan-Staaten auf ihrem Weg in die EU zu begleiten und alle negativen Einflüsse nach Möglichkeit zu neutralisieren. „Gerade im Kosovo ist die Erhöhung der sicherheitspolitischen Stabilität absolut wichtig.“

Mehrere ethnische Serben versammelten sich nun vor dem Rathaus und standen den NATO-Soldaten aus den USA, Italien und Polen gegenüber. Die Lage war ruhig, wie ein Reuters-Reporter beobachten konnte. Auch in anderen Orten mit mehrheitlich serbischer Bevölkerung, in Leposavic und Zubin Potok, versammelten sich Serben vor den Ämtern.

Nach Angaben der kosovarischen Polizei war die Situation in den drei Gemeinden vorerst ruhig. „Wir haben keine Zwischenfälle beobachtet“, teilte Polizeisprecher Veton Elshani laut dem Sender Free Europe mit.