Bergung von verrottendem Öltanker vor Jemen angekündigt

Die UNO hat angekündigt, in Kürze mit der Bergung eines seit Jahren verrottenden Öltankers vor der Küste des kriegszerrütteten Jemen zu beginnen. „Wir sind sehr froh, vor Ort zu sein und mit der Arbeit beginnen zu können“, sagte der UNO-Koordinator für den Jemen, David Gressly, gestern an Bord des Spezialschiffes „Ndeavour“ in der Nähe des havarierten Öltankers.

Öltanker „FSO Safer“
Reuters/Holm Akhdar

Die etwa 45 Jahre alte „FSO Safer“, die als schwimmendes Lager- und Entladeterminal für Öl diente und vor der strategisch wichtigen Stadt Hudaida vor Anker liegt, wurde seit dem Beginn des Krieges im Jemen zwischen Regierungstruppen und Huthi-Rebellen im Jahr 2015 nicht mehr gewartet. Der alte Tanker kann laut Experten jederzeit zerbrechen, explodieren oder Feuer fangen.

Rostige Bordwand des Öltankers „FSO Safer“
Reuters/Muhammad Yusuf

Um eine Ölkatastrophe im Roten Meer zu verhindern, hatte die UNO im März einen riesigen Tanker gekauft, um mehr als eine Million Barrel Öl von der „FSO Safer“ umladen zu können. Der Supertanker „Nautica“ soll nach UNO-Angaben „vielleicht in zehn Tagen bis zwei Wochen“ mit dem Abpumpen des Öls aus der „FSO Safer“ beginnen. Der Einsatz wird demnach insgesamt 148 Millionen Dollar (rund 138 Mio. Euro) kosten.

Die Ölmenge auf der „FSO Safer“ entspricht dem Vierfachen der Menge, die 1989 nach der Havarie der „Exxon Valdez“ vor dem US-Bundesstaat Alaska ins Meer gelangt war. Die dadurch ausgelöste Ölpest gilt bis heute als eine der verheerendsten Umweltkatastrophen der Geschichte.