IAEA appelliert an Russland und Ukraine wegen AKW

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, bittet die Ukraine und Russland um die Einhaltung von fünf Grundsätzen zum Schutz des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja.

Das AKW solle unter anderem nicht angegriffen werden, und es sollten auch keine Angriffe von dort ausgehen dürfen, sagte Grossi gestern vor dem UNO-Sicherheitsrat. Zudem solle die Anlage nicht als Basis für schwere Waffen oder für Militärpersonal dienen, das von dort einen Angriff einleiten könnte.

Vor der Presse sagte Grossi später: „Wir sind ermutigt durch die bekundete Unterstützung für unsere Arbeit, darunter die fünf Prinzipien, die ich heute dargelegt habe.“ Das sei „ein Schritt in die richtige Richtung, wenn es um den Schutz und die Sicherheit des Atomkraftwerks Saporischschja geht“, so Grossi.

Das größte Atomkraftwerk Europas im Gebiet Saporischschja ist im Zuge der russischen Invasion Anfang März 2022 unter russische Kontrolle geraten. Artillerieduelle um das Kraftwerksgelände hatten im vergangenen Sommer Sorge vor einer Atomkatastrophe ausgelöst.

Die sechs Blöcke mit einer Gesamtnettoleistung von 5.700 Megawatt sind deswegen heruntergefahren worden und werden nur noch gekühlt. Beobachter gehen davon aus, dass die Befreiung des Kraftwerks eines der Hauptziele der ukrainischen Großoffensive ist.