Post-Brexit-Abkommen mit Australien und Neuseeland in Kraft

Großbritanniens Handelsabkommen mit Australien und Neuseeland – die ersten, die nach dem Brexit ausgehandelt worden sind – sind heute in Kraft getreten. Zwar sprach die Regierung in London von einem „historischen“ Moment, doch bestehen erhebliche Zweifel an der Effektivität.

Wohl nur geringer Nutzen

Berechnungen der Regierung zufolge wird das Abkommen langfristig nur einen vernachlässigbaren Beitrag zur britischen Wirtschaft leisten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde sich damit bis 2035 nur um 0,08 Prozent oder 2,3 Mrd. Pfund (2,6 Mrd. Euro) pro Jahr erhöhen.

George Eustice, der Umweltminister war, als der britisch-australische Handelspakt geschlossen wurde, sprach von einem „nicht wirklich guten Abkommen“ für Großbritannien. „Die Wahrheit ist, dass das Vereinigte Königreich viel zu viel für eine viel zu geringe Gegenleistung hergegeben hat.“

Seit heute sind Zölle auf alle britischen Warenexporte nach Australien und Neuseeland abgeschafft, der Dienstleistungsverkehr ist freigegeben, der bürokratische Aufwand für den digitalen Handel und Arbeitsvisa wird verringert. Der britische Handelsminister Nigel Huddleston wird aus diesem Anlass heute das DHL-Verteilzentrum Süd in der Nähe von Heathrow besichtigen, um zwei handverlesene Sendungen mit britischen Waren auf den Weg zu bringen.