Kosovo: Russland stellt sich „bedingungslos“ hinter Serbien

Im Kosovo-Konflikt stellt sich Russland hinter Serbien. „Wir unterstützen Serbien und die Serben bedingungslos“, sagte der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, heute. Die Rechte und Interessen der Kosovo-Serben müssten gewahrt werden. Russland sei besorgt wegen der gewaltsamen Proteste im Kosovo.

Der Konflikt zwischen der serbischen Minderheit und der albanischen Mehrheit war in den vergangenen Tagen wieder deutlich zutage getreten. Hintergrund sind die Kommunalwahlen vom 23. April.

Die Serben, die im nördlichen Landesteil die Mehrheit der Bevölkerung stellen, hatten die Wahlen boykottiert. In der Folge gewannen auch in mehrheitlich serbisch bewohnten Gemeinden albanische Bürgermeisterkandidaten.

Es kam zu Ausschreitungen, weshalb die NATO ihre Truppen in dem Westbalkan-Land aufstockt. Heute schützten NATO-Soldaten in mehreren Orten Stadtverwaltungsgebäude. Ethnische Serben versammelten sich wie an den Tagen zuvor dort zu Demonstrationen.

USA fordern Schritte zu Deeskalation

Nach den jüngsten Ausschreitungen meldete sich auch die US-Regierung zu Wort und forderte alle Seiten zur Deeskalation auf. „Die Vereinigten Staaten verurteilen die gestrige inakzeptable Gewalt gegen die NATO-geführten KFOR-Truppen, die Ordnungskräfte und Journalisten“, sagte US-Außenminister Antony Blinken gestern.

Das Vorgehen der Regierung des Kosovo habe die Spannungen „unnötig verschärft“, während die serbische Führung ihre Landsleute im benachbarten Kosovo zum Gewaltverzicht bewegen solle.

Kosovo von Militärübung ausgeschlossen

Die USA verhängten zudem eine erste Sanktion gegen das Land und schlossen es von einer Militärübung aus. Der Kosovo werde von dem gemeinsamen Manöver „Defender 23“ ausgeschlossen, an dem von April bis Juni 20 Länder teilnehmen, teilte der US-Botschafter in Prishtina, Jeffrey Hovenier, mit. „Für den Kosovo ist diese Übung vorbei“, sagte er gegenüber örtlichen Medien.

Nach den gewaltsamen Protesten im Norden des Kosovo verstärkte die NATO dort die internationale Schutztruppe KFOR – eine Vorsichtsmaßnahme, wie es heißt. Das österreichische Bundesheer, das im Rahmen der KFOR dort ist, erhöht zudem den Truppenschutz. Die diplomatischen Bemühungen um Deeskalation laufen auf Hochtouren.

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