NR: Rendi-Wagner wirbt bei Abschied für Zusammenarbeit

SPÖ-Klubchefin Pamela Rendi-Wagner hat heute in der Sondersitzung des Nationalrats ihre Abschiedsrede vom Parlament gehalten und dabei für Zusammenarbeit aller Parteien geworben. Gleichzeitig nahm sie indirekt Bezug auf den Führungskonflikt in der eigenen Partei: „Es braucht ein neues Verständnis von politischer Führungsstärke, das sich nicht nur in der Bewunderung männlicher Machtrituale erschöpft.“

Die SPÖ blockiert aktuell Zweidrittelmaterien, weil sie ihre Vorschläge gegen die Inflation im Gegenzug umgesetzt haben möchte. Auch das sprach die scheidende Klubobfrau indirekt an: „Eine konstruktive Oppositionspolitik setzt etwas Wesentliches voraus – eine konstruktive Regierungspolitik.“ Dass man aufeinander zugehen könne, habe sich ja schon gezeigt – nämlich zu Beginn der Pandemie.

Letzte Rede vor Rückzug

Es war zwar nicht Rendi-Wagners letzter Auftritt im Nationalrat, bleibt sie doch noch bis Monatsende und damit während der kommenden Plenarwoche im Hohen Haus. Doch war es, wie sie betonte, die letzte Rede nach sechs Jahren im Parlament. Das Plenum dankte der abgehenden SPÖ-Vorsitzenden mit Standing Ovations, einzig die Freiheitlichen beließen es – wenn überhaupt – bei Beifall.

„Großen Respekt“ für Rendi-Wagner äußerte die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer. Sie sei Untergriffen einer Art ausgesetzt gewesen, „mit denen sich kein Mann in der Politik auf diese Weise befassen muss“. Sie werde Rendi-Wagner, die sie als herzlich erlebt habe, vermissen.

Der heutige Auftritt Rendi-Wagners wird wohl einer ihrer letzten Redebeiträge als Politikerin sein, da sie den außerordentlichen SPÖ-Parteitag am Samstag auslässt.