Bei einem Luftangriff auf einen Markt der sudanesischen Hauptstadt Khartum sind nach NGO-Angaben 18 Zivilisten getötet worden. Die Armee habe den Markt im Süden der Hauptstadt gestern aus der Luft sowie mit Artilleriefeuer angegriffen, hieß es heute vonseiten eines Komitees von Menschenrechtsanwälten.
Eine örtliche Selbsthilfeorganisation bestätigte die Angaben und sprach von einer „katastrophalen Situation“, es würden „Ärzte und Blutspenden“ benötigt.
Anrainer berichteten der Nachrichtenagentur AFP, im Norden und Süden der Hauptstadt seien Stellungen der paramilitärischen RSF-Miliz von Truppen der Armee angegriffen worden. Ein Augenzeuge sprach von „heftigem Artilleriebeschuss“ im Norden Khartums.
Gespräche über Waffenruhe ohne Ergebnis
Gespräche über eine Waffenruhe waren zuvor ergebnislos verlaufen. Die USA und Saudi-Arabien zeigten sich heute weiter bereit zur Vermittlung in dem Konflikt.
„Die Vereinigten Staaten und das Königreich Saudi-Arabien sind bereit, die Vermittlungsgespräche wieder aufzunehmen“, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums in Washington. Bedingung sei, dass die Streitkräfte durch ihre Handlungen klarstellten, „dass es ihnen ernst ist mit der Einhaltung einer Waffenruhe“.
Die Gefechte zwischen der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz hatten Mitte April begonnen. Seitdem wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation ACLED mehr als 1.800 Menschen getötet. Mittlerweile gibt es im Sudan Zahlen der Vereinten Nationen zufolge 1,2 Millionen Vertriebene, mehr als 425.000 Menschen flohen in Nachbarländer.