Mehrere Tote bei Protesten im Senegal

Mindestens neun Menschen sind im Senegal bei Zusammenstößen zwischen der Bereitschaftspolizei und Anhängern des Oppositionsführers Ousmane Sonko getötet worden.

Die Proteste seien nach einem Urteilsspruch in Teilen von Dakar und anderen Städten ausgebrochen, sagte Innenminister Antoine Felix Abdoulaye Diome im staatlichen Fernsehen. Ein Gericht hatte Sonko zuvor zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Das Urteil stellt Sonkos Chancen auf eine Präsidentschaftskandidatur im nächsten Jahr infrage. „Mit diesem Urteil kann Sonko nicht kandidieren“, sagte einer seiner Anwälte unter Berufung auf das senegalesische Wahlgesetz.

Oppositionsführer bestreitet Vorwürfe

Sonko wird beschuldigt, im Jahr 2021 eine 20-jährige Mitarbeiterin eines Massagesalons vergewaltigt und ihr Todesdrohungen ausgesprochen zu haben. Das Gericht sprach Sonko vom Vorwurf der Vergewaltigung frei, befand ihn aber der Straftat des unmoralischen Verhaltens gegenüber Personen unter 21 Jahren für schuldig.

Sonko bestreitet das Fehlverhalten und sagt, die Anschuldigungen seien politisch motiviert. Der Beschuldigte nahm an der Gerichtsverhandlung nicht teil, kann aber nun jederzeit ins Gefängnis überführt werden.