Preise für Haushaltsenergie wieder gestiegen

Die Preise für Haushaltsenergie haben sich im April wieder erhöht. Der von der Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) stieg im Vergleich zum Vormonat um 2,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steht ein Plus von 14,5 Prozent, im Zweijahresvergleich eines von 60 Prozent.

Gestiegen sind im Monatsvergleich vor allem die Preise für Erdgas, die mit plus 11,1 Prozent den stärksten Anstieg im Monatsvergleich seit Jänner 2023 verzeichneten. Im Jahresvergleich betrug die Steigerung 71,9 Prozent und im Zweijahresvergleich 206 Prozent.

Grafik zur Entwicklung der Energiepreise
Grafik: APA/ORF; Quelle: Energieagentur

Vertrag im Auge behalten

Der aktuelle Preissprung bei Gas sei auf die Preisanpassungen großer Versorger zurückzuführen, die im April schlagend geworden seien. Die Großhandelspreise seien dagegen rückläufig. Preisvergleiche machen sich daher bezahlt.

„In der aktuellen Situation ist es enorm wichtig, dass man seine aktuellen Vertragskonditionen genau kennt und mit den verfügbaren Angeboten vergleicht“, sagte Karina Knaus von der Energieagentur. „Ein durchschnittlicher Haushalt kann in der aktuellen Situation mit wenig Aufwand einige hundert bis tausend Euro pro Jahr sparen.“

Auch beim Strom lohne sich derzeit ein Vergleich. „Trotz Stromkostenbremse ist es wichtig, seinen aktuellen Tarif im Blick zu haben“, so Knaus. Denn Steuern und Abgaben würden weiterhin auf die tatsächlichen Strompreise und nicht auf die vom Bund subventionierten Preise wirken. Zudem lägen viele Haushalte über der Marke von 2.900 Kilowattstunden, bis zu der die Preise subventioniert werden.

Auch Treibstoffe wieder teurer

Verteuert haben sich im Monatsvergleich auch die beiden Treibstoffe Diesel (plus 3,2 Prozent) und Superbenzin (plus 1,5 Prozent). Im Jahresvergleich gingen beide Preise zwar zurück (minus 6,2 Prozent für Super und minus 7,6 Prozent für Diesel), im Zweijahresvergleich stand jedoch jeweils ein klares Plus von 31,2 Prozent (Super) und 44,5 Prozent (Diesel).

Strom- und Gasverbrauch rückläufig

Sowohl bei Strom als auch bei Gas ist der Verbrauch zurückgegangen. Mit 4,92 TWh war beim Strom im April ein Rückgang um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen, wie die E-Control heute mitteilte.

Mit 5,92 TWh wurde in Österreich zudem um rund 2,5 Prozent mehr Strom erzeugt, da die Flüsse deutlich mehr Wasser führten. Dafür ging die Erzeugung aus Speicherkraftwerken um 7,7 Prozent zurück. Auch bei der Stromproduktion durch Wärmekraftwerke und Windkraftanlagen gab es Rückgänge.

Bei den Importen verzeichnete die E-Control mit 1,46 TWh einen Rückgang um 34,8 Prozent. Die Exporte lagen um zehn Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Damit wurde – erstmals seit Mai 2022 – wieder mehr Strom exportiert als importiert.