Rushdie schreibt Buch über Messerattacke

Salman Rushdie schreibt ein Buch über die Messerattacke, die ihn im vergangenen Sommer beinahe sein Leben gekostet hat. Das kündigte der Schriftsteller laut dem „Guardian“ gestern auf dem Hay Literary Festival in Großbritannien an.

„Ich versuche, ein Buch über den Angriff auf mich zu schreiben – was passiert ist und was es bedeutet. Nicht nur über den Angriff, sondern auch das Rundherum“, so Rushdie. „Es wird ein relativ kurzes Buch sein, ein paar hundert Seiten. Es ist nicht das einfachste Buch der Welt, aber ich muss darüber hinwegkommen, um etwas anderes tun zu können. Ich kann nicht wirklich anfangen, einen Roman zu schreiben, der nichts damit zu tun hat … Also muss ich mich einfach damit auseinandersetzen.“

Autor Salman Rushdie
AP/Frank Franklin Ii

Rushdie war am 12. August bei einer Konferenz in Chautauqua im US-Bundesstaat New York angegriffen und schwer verletzt worden. Anwesende konnten den Angreifer, einen US-Bürger mit libanesischen Wurzeln, überwältigen. Rushdie verbrachte sechs Wochen im Krankenhaus, er verlor auf seinem rechten Auge das Sehvermögen.

Der Autor hatte jahrelang unter strengem Polizeischutz an immer wieder wechselnden geheimen Orten gelebt. Wegen angeblicher Beleidigung des Propheten Mohammed in seinem Buch „Die Satanischen Verse“ hatte das damalige geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Chomeini, 1989 in einer Fatwa zur Tötung des Schriftstellers aufgerufen.

Vor dem Angriff vom August führte Rushdie aber ein relativ normales Leben und trat immer wieder in der Öffentlichkeit auf. Der Angreifer Hadi Matar wurde wegen versuchten Mordes angeklagt.