Svazek verteidigt Parteikollegen, Twitter-Streit eskaliert

Die designierte Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek hat mit einer Äußerung auf Twitter für Kritik gesorgt: User warfen ihr vor, in einem Posting Journalisten bedroht zu haben. Die Politikerin hatte darin auf die Berichterstattung über ihren künftigen FPÖ-Regierungskollegen Christian Pewny reagiert, der 2020 Opfer eines schweren Betrugs wurde. Gestern deaktivierte Svazek ihren Twitter-Account „für 30 Tage“.

„Aufgrund der Niedertracht, mit der ihr und der Partei derzeit in Kommentaren begegnet wird“, sagte dazu ihr Sprecher Dom Kamper zur APA. Svazek bereue den Tweet jedoch nicht und stehe zu ihrer Aussage. Konkret hatte die Salzburger FPÖ-Chefin gepostet: „Wenn dem so ist, dass das Privatleben ab sofort auch öffentliches Gut ist & ungeniert geschrieben wird, dann gehe ich jetzt mal davon aus, dass das auch jeden Journalisten trifft & niemand ein Problem damit hat, wenn das eigene (Fehl-)verhalten dann öffentlich gemacht wird.“

Berichte über „Love-Scam“

Zahlreiche Medien hatten eine Geschichte aufgegriffen, wonach der 56-jährige Pewny, Ex-Nationalratsabgeordneter und derzeit Bürgermeister von Radstadt, 2020 rund 600.000 Euro bei einem „Love-Scam“-Betrug verloren haben soll. Bei dieser Masche gaukeln die Täter ihren Opfern Liebe vor, bringen sie dann aber oft um viel Geld.

Anwalt spricht von Immobilienbetrug

„Unser Mandant behält sich für den Fall seine Persönlichkeitsrechte verletzender Berichterstattung vor, dagegen straf-, medien- und zivilrechtliche Ansprüche gerichtlich geltend zu machen“, teilte Pewnys Wiener Rechtsanwalt Niki Haas nun in einem Schreiben mit. „Die Angelegenheit betrifft den höchstpersönlichen Lebensbereich meines Mandanten und berührt in keiner Weise seine beruflichen bzw. politischen Tätigkeiten und Ämter“, so Haas weiter. Er forderte die Medien auf, die Privatsphäre seines Mandanten und seiner Familie zu wahren und diese – insbesondere durch reißerische Berichterstattung – nicht zu verletzen.

In der Sache selbst informierte die Kanzlei, dass Pewny „im Zusammenhang mit einer geplanten internationalen Immobilientransaktion“ unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, insbesondere mittels Vorlage und Verwendung gefälschter Verträge, gefälschter Bankunterlagen, gefälschter öffentlicher Urkunden sowie gefälschter Anwaltskorrespondenz Opfer eines professionell angelegten Betrugs geworden sei. Ein Liebesbetrug kommt im Brief des Anwalts nicht vor.

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