Wagner-Chef kritisiert „Chaos“ in russischer Militärführung

Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat dem Verteidigungsministerium in Moskau angesichts des Dauerfeuers von ukrainischer Seite in der Grenzregion Belgorod Versagen vorgeworfen. „Das Ministerium ist nicht in der Lage, etwas zu tun. In dem Ministerium herrscht Chaos“, sagte er heute auch mit Blick auf die verfahrene Situation in Russlands Krieg in der Ukraine.

Prigoschin kündigte an, selbst mit seinen Wagner-Truppen in der seit Tagen beschossenen Region einzumarschieren, wenn das russische Militär dort nicht „schnellstens“ Ordnung schaffe.

„Es läuft dort schon eine Eroberung des Gebiets“, sagte Prigoschin. „Es sterben friedliche Menschen.“ Die Bevölkerung brauche Schutz. „Wir werden nicht auf eine Einladung warten“, so Prigoschin. Allerdings müsse das russische Militär Munition bereitstellen. „Sonst sitzen wir, wie es heißt, mit dem nackten Arsch auf dem Frost.“

Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, meldete starken Beschuss auch mit Artillerie von ukrainischer Seite. Es gab russischen Angaben zufolge Tote, Verletzte und schwere Zerstörungen an Gebäuden.