AK will Projektarbeit statt klassischer Maturaprüfung

Rund um den Start der mündlichen Reifeprüfungen hat die Arbeiterkammer eine Reform der Matura gefordert. Diese führe nämlich in ihrer derzeitigen Form dazu, dass für wesentliche Fragen im Unterricht kaum noch Zeit bleibe und Jugendliche nach zwölf oder 13 Schuljahren an punktuellen Prüfungen scheitern können, obwohl die Matura allein ohnehin oft nicht mehr zum Hochschulbesuch berechtige. Die AK will diese nun durch eine Abschlussprojektarbeit ersetzen.

Die Zentralmatura habe nicht wie erhofft mehr Fairness und Vergleichbarkeit gebracht, stattdessen erschwert sie laut AK durch den Fokus auf den Maturastoff das Unterrichten und das Nachdenken über den weiteren Bildungs- und Berufsweg.

Dabei habe die Matura mittlerweile eine ganz andere Wertigkeit als früher, immerhin seien mittlerweile 70 Prozent der Studierenden in einem Studiengang mit Zugangsregelung.

„Endgegner aller echter Lernprozesse“

„Die Matura ist aus der Zeit gefallen“, sagte Ilkim Erdost, Leiterin des Bereichs Bildung in der AK Wien, in einer Stellungnahme gegenüber der APA. „Das stupide Auswendiglernen für Tests ist der Endgegner aller echter Lernprozesse.“ Gerade in Zeiten von künstlicher Intelligenz müsse man Leistungsnachweise in der Schule anders angehen, so ihre Forderung.

Darin bestärkt sieht sie sich durch die Ergebnisse einer von der AK beauftragten Umfrage unter 400 AHS- und BHS-Lehrerinnen und -Lehrern durch Jaksch&Partner. Acht von zehn Befragten fänden es sinnvoll, die Gestaltung der Matura zu überdenken, ein Viertel würde sie gern überhaupt abschaffen. Für zwei Drittel bedeutet die aktuelle Matura großen Druck und Aufwand.