Chamenei: Proteste im Iran von Ausland gesteuert

Irans geistliches Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei hat erneut „ausländische Mächte“ für die landesweiten Proteste im Herbst verantwortlich gemacht. Auch seien die Demonstrationen von Teilen der weltweiten iranischen Gemeinschaft angefeuert worden, „die ihrer Heimat den Rücken gekehrt haben“, sagte Chamenei. Der 84-Jährige sprach in seiner Rede heute von Unruhen, nicht von Protesten, und von Verrat durch Teile der weltweiten iranischen Gemeinschaft.

„Die Menschen, die von hier fortgegangen sind, wurden zu Söldnern und Agenten der Politik von Irans Feinden“, sagte der Religionsführer vor Tausenden Anhängern. Seit Jahrzehnten hätten sich große Mächte gegen den Iran versammelt, sagte Chamenei weiter. „Der Unterschied ist, dass die iranische Nation heute stärker ist, und sie (die Feinde, Anm.) schwächer geworden sind.“

Die landesweiten Proteste im Herbst, ausgelöst durch den Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini, stürzten die Islamische Republik in die schwerste politische Krise seit ihrer Staatsgründung. Sittenwächter hatten Amini Mitte September wegen angeblicher Verstöße gegen die islamischen Kleidungsregeln festgenommen, wenige Tage später starb sie in einem Krankenhaus.