OPEC+ senkt Produktionsziel für 2024

Die in der OPEC+ zusammengeschlossenen Ölförderländer senken ihr Produktionsziel für 2024 um rund 1,4 Millionen Barrel pro Tag. Das gab das Ölkartell gestern Abend nach einem Treffen in Wien bekannt. Der Entscheidung waren stundenlange Verhandlungen vorausgegangen. Im Oktober 2022 hatten die Länder bereits die Kappung der Produktion um zwei Millionen Fass pro Tag vereinbart.

Angesichts sich verschlechternder Wirtschaftsaussichten hatten mehrere OPEC+-Mitglieder im April dann überraschend zusätzliche Förderkürzungen ab Mai vereinbart, die zunächst bis zum Ende des Jahres dauern sollen.

Schmerzlich für Russland

Die OPEC+, in der die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und andere Förderer wie Russland zusammengeschlossen sind, produziert rund 40 Prozent des weltweiten Angebots. Ihre Entscheidungen können unmittelbar Auswirkungen auf den Ölpreis haben. Dieser ist in den vergangenen zwölf Monaten von etwa 120 Dollar pro Fass (159 Liter) auf etwa 70 Dollar gesunken. Das ist für Länder wie Russland schmerzlich, die einen Großteil ihrer Einnahmen durch den Ölexport erwirtschaften.

Abgesehen von einem kurzen, aber starken Anstieg im April sinkt der Ölpreis seit rund einem Jahr. Mitte 2022 kostete ein Barrel OPEC-Öl rund 115 Dollar, derzeit sind es etwa 75 Dollar. Schon im Oktober 2022 hatte der Verbund auf diese Entwicklung reagiert und eine Kürzung der Produktion um zwei Mio. Barrel pro Tag beschlossen.