In der russischen Grenzregion Belgorod sind offenbar erneut Kämpfe zwischen der Armee und an der Seite der Ukrainer kämpfenden Freiwilligenverbänden aufgeflammt. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bestätigte gestern Gefechte in der Ortschaft Nowaja Tawolschanka. Russlands Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, es sei gelungen, eine „Sabotage- und Aufklärungsgruppe ukrainischer Terroristen“ am Überqueren eines nahe gelegenen Flusses zu hindern.
Im Gebiet Belgorod kommt es seit einiger Zeit immer wieder zu Kämpfen und Angriffen, für die Moskau stets Kiew verantwortlich macht. Tatsächlich aber scheint es sich bei den Eindringlingen auch dieses Mal wieder um Mitglieder des „Russischen Freiwilligenkorps“ zu handeln, das zwar aufseiten der Ukrainer kämpft, aber aus russischen Nationalisten besteht.
Paramilitärs wollen russische Soldaten gefangen genommen haben
Mehrere Mitglieder der paramilitärischen Organisation veröffentlichten gestern auch ein Video, in dem sie behaupteten, mehrere Soldaten der russischen Armee gefangengenommen zu haben. Als Bedingung für deren Freilassung forderten die Männer ein Treffen mit Gouverneur Gladkow. Dieser zeigte sich wenig später tatsächlich offen für ein Gespräch – laut den Rebellen kam es letztendlich aber nicht zustande. Sie erklärten, die Gefangenen deshalb der ukrainischen Seite zu übergeben. Von dort gab es zunächst keine Reaktion.
Medien: Auch Polen an Kämpfen in Belgorod beteiligt
An den Kämpfen in der Region Belgorod sind nach polnischen Medienberichten auch Polen beteiligt. Dabei handele sich um Söldner, die unter dem Namen „Polnisches Freiwilligenkorps“ auf der Seite der ukrainischen Armee kämpften, berichteten die Onlinenachrichtenportale Polsatnews.pl und Wprost.pl. Sie beriefen sich auf eigene Mitteilungen der Gruppe auf Telegram und ein Video, das Soldaten auf dem Weg in Richtung Belgorod zeigen soll.
Nach Informationen von Polsat soll das „Polnische Freiwilligenkorps“ im Februar gegründet worden sein. Anfangs habe es als nur aus Polen bestehende eigenständige Einheit an der Seite der ukrainischen Armee gekämpft. Inzwischen agiere die Truppe auch gemeinsam mit einem „Russischen Freiwilligenkorps“. Wie viele Polen daran beteiligt sein sollen, ging aus den Berichten nicht hervor.