Prinz Harry in Zeugenstand bei Prozess gegen Zeitungen

Im Bespitzelungsprozess gegen den Verlag Mirror Group Newspapers (MGN) wird der 38-jährige Prinz Harry heute vor dem Londoner High Court erwartet. Spätestens morgen wird damit gerechnet, dass er selbst in den Zeugenstand tritt.

Prinz Harry
Reuters/Hannah Mckay

Harry und andere Prominente werfen Journalisten und Journalistinnen der Blätter „Daily Mirror“, „Sunday Mirror“ und „People“ vor, sie teils jahrelang mit illegalen Methoden wie dem Abhören von Handymailbox-Nachrichten bespitzelt zu haben, und fordern Schadenersatz.

Sie bezichtigen zudem die Führungsebene von Blättern und Verlag, von den Machenschaften gewusst zu haben, nicht eingeschritten zu sein und das Vorgehen später vertuscht zu haben.

Verlag weist konkrete Vorwürfe zurück

Dass illegale Praktiken bei den drei Blättern angewandt wurden, ist bereits aus anderen Verfahren bekannt. Die konkreten Vorwürfe im aktuellen Prozess weist der Verlag jedoch entschieden zurück.

Zudem argumentieren die Anwälte, die sechsjährige Klagefrist sei längst abgelaufen. Harry und andere Kläger halten dem entgegen, sie seien sich erst nach und nach darüber bewusst geworden, was geschehen sei, und hätten daher nicht früher reagieren können.

Harry muss vor Gericht auch dem Anwalt der Gegenseite Rede und Antwort stehen. Laut britischen Medien wird es das erste Mal seit dem 19. Jahrhundert sein, dass ein Mitglied der Königsfamilie ins Kreuzverhör genommen wird.