US-Sondergesandter für Balkan: Kosovo muss sich bewegen

Die USA machen Druck auf den Kosovo, rasch einen Vorschlag zur Bildung eines serbischen Gemeindeverbands vorzulegen. „Der Kosovo muss sich sofort bewegen“, forderte der US-Sondergesandte für den Westbalkan, Gabriel Escobar, in einem Interview mit der „Presse“ (Dienstag-Ausgabe). Serbien wiederum müsse eine klare Botschaft senden, dass Gewalt nicht toleriert werde – weder gegen die Friedenstruppe KFOR noch gegen die kosovarische Polizei, so der US-Unterstaatssekretär.

„Angelegenheit zwischen Serbien und Kosovo“

Die Gründung eines serbischen Gemeindeverbands im Kosovo sei eine internationale, rechtlich verpflichtende Zusage, sagte Escobar und meinte zum Widerstand des kosovarischen Regierungschefs Albin Kurti: „Das hängt nicht von ihm ab. Das ist keine Angelegenheit zwischen Kurti und Serbien. Das ist eine Angelegenheit zwischen der Republik Kosovo und der Republik Serbien. Selbst wenn Kurti es nicht will, dieser Gemeindeverband wird kommen. Die Frage ist: Will der Kosovo auf die euroatlantische Integration warten, bis sein Premier seine rechtlichen Verpflichtungen erfüllt?“

„Jetzt müssen sie uns sagen, was sie wollen“

Wenn der Kosovo keine neue Serbische Republik wie in Bosnien wolle, müsse er eine Vorstellung davon geben, was er wolle. „Sie haben uns gesagt, was sie nicht wollen. Jetzt müssen sie uns sagen, was sie wollen. Darauf warten wir“, so der US-Sondergesandte.

Der Unwille in Prishtina, sich in der Frage zu bewegen, zeige aus Sicht der USA „den Unwillen, sich um Versöhnung im eigenen Land zu bemühen“, kritisierte Escobar: „Unsere Botschaft an den Kosovo und an Serbien ist: Solange beide Seiten wichtige Zusagen aus dem Normalisierungsabkommen nicht umsetzen, ist nicht die Zeit für business as usual.“