„Tagespresse“ stellt Betrieb doch nicht ein

Fast schien es, als hätte das Chaos in der SPÖ das Ende des Satireportals „Die Tagespresse“ besiegelt – möglicherweise hat die Redaktion geglaubt, dass Satire die realen politischen Entwicklungen nicht mehr überbieten könne.

Gestern schrieb die „Tagespresse“ auf Twitter: „Danke für alles!“ Im verlinkten Artikel hieß es dann: „Es gibt Zeiten zum Lachen und Zeiten zum Weinen, und manchmal verschwimmen diese beiden Phasen so sehr, dass man nicht mehr weiß, welche Tränen gerade über die Wangen rinnen. Heute ist ein solcher Tag. Nach einem glorreichen Jahrzehnt voller Schabernack, Spott und Satire müssen wir von der Tagespresse schweren Herzens bekanntgeben: Wir stellen unseren Betrieb ein.“

Heute klärte die „Tagespresse“ auf Twitter und ihrer Seite auf: „Stimmen bei Redaktionssitzung vertauscht: Die Tagespresse macht doch weiter.“ Die Erklärung: „Aufgrund eines Excel-Fehlers kam es gestern zu einer falschen Auszählung einer redaktionellen Abstimmung. Von zehn anwesenden Tagespresse-Redakteur:innen stimmten nicht wie ursprünglich gedacht zehn für eine Einstellung des Betriebs, sondern alle zehn für eine Fortsetzung der Arbeit.“

„Es ist kein einfacher Tag. Es ist ein Tiefpunkt für die österreichische Satire. Für uns ist das Kapitel ‚Tagespresse-Aus‘ damit abgeschlossen.“