Wieder Proteste gegen Macrons Pensionsreform

Mit einem weiteren Protesttag gegen die umstrittene Pensionsreform haben Frankreichs Gewerkschaften noch einmal ihren Unmut zum Ausdruck gebracht. Der Chef der Gewerkschaft CFDT, Laurent Berger, kündigte zu Beginn der Aktionen gestern im Sender Europe 1 allerdings an, dass das „einer der letzten Aktionstage“ gegen das Vorhaben von Präsident Emmanuel Macron sein werde. Man werde den Widerstand wohl auf anderem Weg fortsetzen. „Das Match geht zu Ende“, sagte Berger.

Dem Innenministerium zufolge beteiligten sich an Streiks und Demonstrationen in verschiedenen Städten gut 280.000 Menschen und damit deutlich weniger als zum Höhepunkt der Proteste, wie französische Medien übereinstimmend berichteten. Die Gewerkschaft CGT sprach von mehr als 900.000 Demonstrantinnen und Demonstranten. Vereinzelt kam es bei den Protesten zu Ausschreitungen.

Die Reform zur schrittweisen Anhebung des Pensionsantrittsalters von 62 auf 64 Jahre ist nach langem Hin und Her inzwischen verabschiedet. Im September soll sie greifen. Am Donnerstag will die Opposition versuchen, die Anhebung doch noch rückgängig zu machen – ohne große Aussichten auf Erfolg. Macron und seine Mitte-Regierung wollen mit der Reform ein drohendes Loch in der Pensionskasse verhindern. Die Einzahldauer für eine volle Pension wird schneller steigen.