Russland wirft Kiew Sprengung von Ammoniakpipeline vor

Russland hat der Ukraine vorgeworfen, eine wichtige Ammoniakpipeline gesprengt zu haben. Eine „ukrainische Sabotage- und Aufklärungsgruppe“ habe die derzeit nicht genutzte Ammoniakpipeline Togliatti – Odessa „gesprengt“, erklärte das Verteidigungsministerium heute in Moskau. Es habe sich um einen „Terrorakt“ gehandelt, mehrere Zivilisten seien verletzt worden.

Den russischen Angaben zufolge ereignete sich der Vorfall am Montagabend nahe einem Dorf in der nordöstlichen Region Charkiw in der Ukraine, welche die ukrainischen Truppen im vergangenen Herbst größtenteils zurückerobert hatten.

Die Pipeline misst insgesamt rund 2.500 Kilometer. Sie verbindet die russische Stadt Togliatti an der Wolga mit dem Hafen der ukrainischen Stadt Odessa am Schwarzen Meer. Mit Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine wurde ihr Betrieb suspendiert.

Russland nutzte die Pipeline bis dahin zum Export von Ammoniak. Mit ihrer Hilfe wurden jährlich mehr als 2,5 Millionen Tonnen Ammoniak transportiert, das ein wichtiger Bestandteil von Düngemitteln ist. Moskau fordert die Wiederaufnahme des Betriebs der Pipeline. Das ist auch Teil der Verhandlungen zu einer Verlängerung des Getreideabkommens zwischen beiden Seiten, das den Export von Millionen Tonnen ukrainischem Getreide ermöglicht.