Seit dem Amtsantritt des brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva ist die Abholzung im Amazonas-Gebiet deutlich zurückgegangen. Die gerodete Fläche in der Region sei in den ersten fünf Monaten des Jahres um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen, teilte das Umweltministerium des südamerikanischen Landes gestern mit. Im Cerrado, den Feuchtsavannen im Südosten Brasiliens, sei die Entwaldung hingegen um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Lula hatte zu Neujahr seine nun dritte Amtszeit angetreten. In seinen früheren beiden Amtszeiten (2003–2010) galt der frühere Gewerkschaftsführer zwar auch nicht gerade als Umweltschützer. Nun hat er aber versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz zu stärken. So ging die Polizei zuletzt mit einem Großeinsatz gegen illegale Goldsucher vor.
Zunahme unter Bolsonaro
Der Amazonas-Regenwald gilt als CO2-Speicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Während der Amtszeit des ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro (2019-2022) hatten Abholzungen und Brandrodungen stark zugenommen.
Der Ex-Militär sah die Region vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und ließ Farmern und Goldschürfern bei der Landnahme weitgehend freie Hand. Den Kontrollbehörden kürzte er Gelder bzw. entzog ihnen Kompetenzen.