Kika/Leiner-Standorte werden einzeln verwertet

Nach dem „guten Geschäft“ für die Signa-Gruppe des Tiroler Investors Rene Benko beim kika/Leiner-Verkauf werden 23 Filialen geschlossen, 1.900 Menschen verlieren ihren Job. „Für diese Standorte wird Supernova neue langfristige Mieter finden – wie das bei Baumax schon erfolgt ist“, so ein Supernova-Sprecher zur APA.

Ganz so einfach wie nach der Baumax-Pleite wird es aber nicht, denn die Standorte werden einzeln zu verwerten sein, so Supernova-Chef Frank Albert zur „Kronen Zeitung“. Zu seiner Gruppe gehören Einzelhandelsstandorte und Fachmarktzentren im In- und Ausland. Er hatte nach der Baumax-Pleite die Standorte der Heimwerkerkette übernommen und dort meist Obi als Nachmieter in die Filialen gebracht. Diesmal habe man „nicht dieses Glück“ eines einzigen Nachmieters für die meisten Filialen. Die 23 Standorte „müssen wir einzeln vermieten, damit starten wir heute“.

Werben um Beschäftigte

Das Werben um die Beschäftigten von kika/Leiner dauerte an. So bewarb der Diskonter Hofer den Lebensmittelhandel und sein Unternehmen als „zukunftssicheren Arbeitgeber“. Von den freigewordenen Fachkräften profitieren wollen auch die Supermarktketten Spar, REWE (u. a. Billa) und Lidl. Bauhaus will mit einer zusätzlichen sechsten Urlaubswoche ködern. Auch die Post bietet den vom Stellenabbau Betroffenen neue Jobs an. Und sogar die Polizei zeigte Interesse.

Lieferanten: „Bei uns nichts zu holen“

Der Insolvenzantrag ist für kommende Woche angekündigt. „Bei uns ist nichts zu holen“, sagte Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie, zu den „Oberösterreichischen Nachrichten“. „Da auch die österreichischen Möbelhersteller von der hohen Inflation und der konjunkturellen Unsicherheit sowie steigenden Betriebskosten etwa für Energie, Personal und Rohstoffe massiv betroffen sind, schließen wir einen Sanierungsbeitrag aus.“

Gutscheine bleiben gültig

Der neue Eigentümer plant nun eine Insolvenz mit einem Sanierungsverfahren. Anzahlungen und Gutscheine von Kunden würden aber gültig bleiben, versichert der neue Eigentümer.

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