Drexler und Kaiser fahren erstmals durch Koralmtunnel

Die Landeshauptleute der Steiermark und Kärntens, Christopher Drexler (ÖVP) und Peter Kaiser (SPÖ), werden am Montag erstmals durch den Koralmtunnel fahren. Dieser wird die Koralpe durchqueren und künftig den Bereich um Deutschlandsberg mit dem Lavanttal verbinden.

Von dem Großprojekt erhoffen sich die beiden laut einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) vor allem ein Ende der „Benachteiligung des Südens“ Österreichs.

„Es entsteht ein neuer Zentralraum mit vielen Vorteilen für 1,1 Millionen Menschen“, so Kaiser. Man erwarte ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum, mehr Arbeitsplätze und mehr Synergien zwischen Kärnten und der Steiermark.

Drexler, Kaiser: Mehr als ein PR-Gag

Drexler sprach von einer neuen Perspektive durch die neue Südbahn. „Die erfährt ja schon aus Klimaschutzgründen einen Bedeutungsschub“, so der steirische Landeshauptmann. Eine Abwanderungswelle ins jeweils anderes Bundesland erwartet keiner der beiden. Beide Länder würden zu den Gewinnern zählen.

Die Strecke Graz – Klagenfurt kann künftig mit dem Zug in 45 Minuten zurückgelegt werden. Danach gefragt, ob die beiden künftig ihre Termine auf dieser Strecke immer per Bahn absolvieren oder ob es bei einem PR-Gag bleibe, sagte Drexler, dass es „töricht wäre, nicht mit der Bahn zu fahren“. Kaiser: „Wenn es um die Punkte Villach – Klagenfurt – Graz geht, dann wird das sicher eine höhere Frequenz haben.“

Durch den Koralmtunnel könnte es auch zu mehr Bodenversiegelungen sowie mehr Verkehr auf der Straße kommen. In Summe werde man in der Gesamtklimabilanz aber positiv abschließen, sagte Kaiser. Auch Schiffe würden in Zukunft in Triest anlegen, statt um Europa bis Hamburg zu fahren.

Fertigstellung 2025

Der 33 Kilometer lange Tunnel ist im Rohbau fertig. Im Endausbau wird die Koralmbahn rund 130 Kilometer lang sein inklusive 47 Tunnelkilometern, über 100 Brücken sowie 23 Haltepunkten. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2025 vorgesehen.

Die Kosten des Gesamtprojekts belaufen sich auf rund 5,4 Milliarden Euro. Die Reisezeit zwischen Wien und Klagenfurt beträgt nach der Inbetriebnahme drei Stunden und 30 Minuten. Ist erst der Semmering-Basistunnel 2028 fertig, fährt man nur noch zwei Stunden und 40 Minuten.