Staudammbruch: Seismologen sehen Explosion als Ursache

Das norwegische seismologische Institut NORSAR hat nach eigenen Angaben eine Explosion am ukrainischen Kachowka-Staudamm zum Zeitpunkt seiner Zerstörung festgestellt. „Wir sind sicher, dass es eine Explosion gab“, sagte NORSAR-Chef Ben Dando der Nachrichtenagentur AFP heute.

Das würde die allgemeine Annahme bestätigen, dass der Staudamm durch eine bewusste Aktion zerstört wurde – und nicht aufgrund von Schäden durch vorherige Bombardierungen nachgab. Angaben zum möglichen Auslöser der Explosion machte das Institut nicht.

Nach Angaben des unabhängig arbeitenden Instituts ereignete sich die Explosion am Dienstag um 02.54 Uhr Ortszeit in einem Gebiet, dessen Koordinaten sich mit denen des Staudamms am Fluss Dnipro im Süden der Ukraine decken. Die Stärke der Detonation habe „zwischen eins und zwei“ gelegen. „Das ist keine leichte Explosion“, erklärte Dando. Das Ereignis sei von der Bukowina-Messstation in Rumänien festgestellt worden, die etwa 620 km vom Ort der Explosion entfernt liegt.

Auch US-Satelliten hielten einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor dem Bruch des Kachowka-Staudamms eine Explosion dort fest. Die Satelliten hätten mit Infrarotsensoren eine Wärmesignatur entdeckt, die auf eine größere Explosion hindeutete, sagte ein US-Regierungsvertreter der „New York Times“.