USA: Mehr Netflix-Abos nach Ende von „Passwort-Sharing“

Das harte Durchgreifen von Netflix in den USA gegen „Passwort-Sharing“, also die gemeinsame Nutzung von Passwörtern, hat laut neuen Daten des Streaminganalyseunternehmens Antenna bereits in den ersten Tagen einen wahren Ansturm neuer Abonnentinnen und Abonnenten ausgelöst, so das „Wall Street Journal“ heute.

Zwischen 25. und 28. Mai, kurz nachdem Netflix die Nutzerinnen und Nutzer in den USA und in mehr als 100 Ländern und Gebieten über die Beschränkungen informiert hatte, konnte der Streamingriese in den USA mehr neue Abonnements gewinnen als in jedem anderen Zeitraum von vier Tagen, seit Antenna 2019 mit der Erhebung solcher Daten begonnen hat.

Damit dürfte die Entscheidung von Netflix, der gemeinsamen Nutzung von Passwörtern ein Ende zu setzen, gefruchtet haben. Nach Angaben des Unternehmens sehen sich weltweit mehr als 100 Millionen Menschen Netflix-Inhalte mit geliehenen Passwörtern an.

Der jüngste Schritt des Unternehmens zwang Nutzerinnen und Nutzer, die ein Konto außerhalb der gleichen Wohnadresse teilen, zusätzlich 7,99 US-Dollar pro Monat zu zahlen. Er begrenzte außerdem die Anzahl der zusätzlichen Mitglieder, die Kunden ihrem Konto hinzufügen können, je nach der Stufe des Dienstes, für die sie zahlen.

Verlustzahlen zwingen Netflix

Im vergangenen Jahr hatte Netflix zum ersten Mal in seiner Geschichte zwei aufeinanderfolgende Quartale mit Abonnementverlusten zu verzeichnen. Das Vorgehen gegen „Passwort-Sharing“ zögerte das Unternehmen jahrelang hinaus, obwohl Unternehmensinterna schon seit Längerem davor gewarnt hatten.

Die gemeinsame Nutzung von Konten „untergräbt unsere Fähigkeit, in Netflix zu investieren und es für unsere zahlenden Mitglieder zu verbessern sowie unser Geschäft auszubauen“, so das Unternehmen in seinem Aktionärsbrief für das erste Quartal. Außerhalb der USA ging Netflix bereits in Ländern wie Kanada, Spanien, Portugal und Neuseeland gegen „Passwort-Sharing“ vor. Auch in Österreich sollen die neuen Regeln bald eingeführt werden.