UBS nahm letzte Hürden für Credit-Suisse-Übernahme

Die Schweizer Großbank UBS hat sich kurz vor dem Abschluss der Übernahme ihrer Konkurrentin Credit Suisse mit der Regierung über die Details einer Verlustgarantie geeinigt. Der Vertrag über technische Details wurde gestern mit dem Finanzministerium unterzeichnet. Die Garantie ist auf neun Milliarden Franken (9,2 Mrd. Euro) begrenzt. Ebenso ließ sich der Bund zusichern, dass die Bank ihren Hauptsitz in der Schweiz behält. Die Übernahme soll am Montag abgeschlossen werden.

Die neue Bank wird nach Angaben von UBS-Chef Sergio Ermotti eine Bilanzsumme von rund 1,6 Billionen Dollar (rund 1,5 Billionen Euro) haben. Sie solle auf 1,35 bis 1,4 Billionen Dollar reduziert werden, sagte Ermotti am Swiss Economic Forum in Interlaken. Das wären rund 35 Prozent mehr als die UBS allein hat. Ermotti bekräftigte, dass die UBS die Risiken im Investment Banking reduzieren und die Ertragskraft im Asset Management steigern will.

Die UBS erhält erst mit dem Vollzug der Übernahme kommenden Montag volle Einsicht in alle Unterlagen der Credit Suisse und kann erst dann beginnen, die Risiken richtig abzuschätzen. Wenn bei der Abwicklung von Krediten, Derivaten und anderen strukturierten Produkten Verluste anfallen, trägt die UBS laut Vertrag die ersten fünf Mrd. Franken selbst. Liegen die Verluste höher, werden die neun Mrd. Franken aus der Staatskasse herausgezogen. Bei weiteren Verlusten muss die UBS wieder allein einspringen.