Kolumbien: Regierung vereinbart Waffenstillstand mit ELN

Die kolumbianische Regierung und die Guerillagruppe ELN haben einen sechsmonatigen Waffenstillstand vereinbart. Der im kubanischen Havanna ausgehandelte „bilaterale, nationale und vorläufige Waffenstillstand“ wurde nach Angaben des kubanischen Außenministers Bruno Rodriguez gestern im Beisein des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro und ELN-Anführers Antonio Garcia unterzeichnet.

Der Dialog mit der ELN begann 2018 unter dem damaligen kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos. 2019 wurden die Verhandlungen von dem danach amtierenden Präsidenten Ivan Duque nach einem Autobombenangriff auf eine Polizeischule in Bogota mit 22 Toten eingestellt.

Der linksgerichtete Petro, selbst ein ehemaliger Guerillero, nahm zu Beginn seiner Amtszeit als Präsident im August 2022 im Rahmen seiner „Totaler Frieden“-Politik wieder Kontakt zu der Gruppe auf. Die Friedensverhandlungen begannen im November.

Das Abkommen zu einer Waffenruhe kam nun nach einer dritten Gesprächsrunde in Havanna zustande. Ein paar Tage zuvor hatte der kolumbianische oberste Staatsanwalt einen Haftbefehl gegen ELN-Anführer Garcia auf Bitten des Präsidenten Petro aufgehoben.