Putin: Atomwaffen ab Juli in Belarus stationiert

Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, taktische Atomwaffen ab Juli in Belarus zu stationieren. Am 7. und 8. Juli würden die Vorbereitungen in den entsprechenden Anlagen abgeschlossen sein, sagte Putin gestern laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS nach einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko.

Dann werde die Verlegung beginnen. Alles sei im Zeitplan. Damit würde die Verlegung unmittelbar vor dem NATO-Gipfel in Litauen beginnen, einem Nachbarland von Belarus. Der Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius findet am 11. und 12. Juli statt.

Iskander-Raketen mit Atomsprengköpfen

Putin hatte bereits am 25. März angekündigt, russische Nuklearwaffen in die verbündete Ex-Sowjetrepublik Belarus zu verlegen. Er begründete die Stationierung auch damit, dass die USA ihrerseits Atomwaffen in Europa hätten. Der Westen hatte die Pläne heftig kritisiert. Ende Mai hatte Lukaschenko bereits gesagt, die angekündigte Verlegung der Waffen in sein Land habe bereits begonnen.

Belarus erhält damit nach der freiwilligen Abgabe seiner Atomwaffen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erstmals seit den 1990er Jahren wieder nukleare Raketen. Stationiert werden sollen Iskander-Raketen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Auch mehrere belarussische Kampfflugzeuge seien auf die neuen Waffen umgerüstet worden.