Migration: Tunesien nicht „Wächter Europas“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni und der niederländische Premier Mark Rutte reisen heute nach Tunesien. Dort wollen sie bei einem Treffen mit Präsident Kais Saied über die irreguläre Migration aus dem nordafrikanischen Land in die EU sprechen, die in den vergangenen Monaten stark zugenommen hat.

Saied erklärte am Tag vor dem Treffen, sein Land werde nicht akzeptieren, Grenzwächter für die EU zu werden. „Die Lösung wird nicht auf Kosten Tunesiens gehen“, so Saied, „wir können nicht Wächter für ihre Staaten sein.“

Seit Beginn des Jahres erreichten nach Angaben des Innenministeriums in Rom mehr als 53.800 Geflüchtete Italien auf dem Seeweg – im Vorjahreszeitraum waren es rund 21.700. Nach Angaben des UNO-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) kam die Mehrheit der in Italien registrierten Personen zuletzt aus Tunesien.