Die zunehmende Gewalt zwischen jüdischen Siedlern und Palästinensern im besetzten Westjordanland erschwert nach US-Einschätzung die Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien. Er habe darüber jüngst mit seinem israelischen Amtskollegen Eli Cohen gesprochen, sagte US-Außenminister Antony Blinken gestern in Washington.
„Wir haben unseren Freunden und Verbündeten in Israel gesagt, dass es sehr viel schwieriger, wenn nicht gar unmöglich sein wird, die bestehenden Abkommen zu vertiefen und möglicherweise auf Saudi-Arabien auszuweiten, wenn es in ihrem Hinterhof brennt“, sagte Blinken.
Die Regierung um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Anfang der Woche inmitten zunehmender Gewalt im Westjordanland den Bau von rund 5.700 Wohnungen für jüdische Siedler auf den Weg gebracht.
Sie setzte sich damit über Bedenken der USA und westlicher Staaten hinweg, die einen Stopp des Siedlungsbaus fordern, um den Weg für eine Befriedung zwischen Israel und Palästinensern zu bereiten. Die Spannungen im Westjordanland hatten sich zugespitzt, nachdem jüdische Siedler als Vergeltung für Anschläge militanter Palästinenser in palästinensische Dörfer eindrangen, Autos und Häuser in Brand setzten und Einwohner bedrohten.