Koranverbrennung in Schweden: Iran protestiert

Nach einer Koranverbrennung in Schweden will der Iran vorerst keinen neuen Botschafter in das Land entsenden. Das kündigte der Außenminister der Islamischen Republik, Hossein Amirabdollahian, heute an. Trotz Abschluss aller administrativen Prozesse sei die Entsendung des neu ernannten Botschafters nun gestoppt, so der Minister auf Twitter.

Vor einigen Tagen hatte der Iran auf die Verbrennung bereits mit der Einbestellung des schwedischen Geschäftsträgers in Abwesenheit des Botschafters reagiert – eine scharfe Form des diplomatischen Protests.

Koran vor Moschee verbrannt

Bei einer Demonstration in Stockholm war am Mittwoch erstmals seit Monaten wieder ein Koran angezündet worden. Ein Mann steckte ein Exemplar der heiligen Schrift des Islam vor der Stockholmer Moschee im Viertel Södermalm in Brand. Die Polizei hatte den Protest zuvor bewilligt, nachdem andere Aktionen dieser Art im Februar untersagt worden waren.

Schwedische Gerichte hatten jedoch geurteilt, dass die Polizei nicht das Recht habe, die Erlaubnis zu Koranverbrennungen zu verweigern. Im Islam gelten mutwillige Koranschändungen als blasphemisch. In vielen islamischen Ländern drohen dafür Strafen.