Polen verstärkt wegen Wagner-Truppe Grenzbewachung

Wegen der geplanten Verlegung russischer Wagner-Söldner ins Nachbarland Belarus schickt Polen Hunderte Einsatzkräfte an seine Ostgrenze. Die 500 Beamten und Beamtinnen, darunter auch Mitglieder der Anti-Terror-Einheit, sollten die 5.000 Grenzschützer und 2.000 Soldaten verstärken, die derzeit an der Grenze stationiert seien, teilte Innenminister Mariusz Kaminski heute auf Twitter mit.

Der für Sicherheit zuständige stellvertretende Regierungschef Jaroslaw Kaczynski hatte die Aufstockung der uniformierten Kräfte und die Verstärkung der Grenzbefestigung kürzlich angekündigt. Nach Angaben Kaczynskis hat Polen Erkenntnisse, wonach bis zu 8.000 Wagner-Kämpfer in Belarus unterkommen könnten. Das EU- und NATO-Mitglied Polen hat eine 418 Kilometer lange Grenze zu Belarus.

Wagner-Truppe löste Krise in Russland aus

Der Chef der Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, hatte am vergangenen Wochenende zwischenzeitlich unter anderem die südrussische Stadt Rostow am Don besetzt und ließ seine Kämpfer dann Richtung Moskau marschieren. Rund 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt gab er überraschend auf. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko vermittelte in dem Konflikt.

Prigoschin und seinen Söldnern wurde von Kreml-Chef Wladimir Putin Straffreiheit zugesichert. Prigoschin ist nach Angaben Lukaschenkos inzwischen in Belarus eingetroffen. Lukaschenko hat auch den Kämpfern der Söldnertruppe Aufnahme in seinem Land angeboten.