UNO-Friedenstruppen bei Zwischenfall in Zypern verletzt

Angehörige der UNO-Friedenstruppe in Zypern sind heute bei einem Zwischenfall auf der geteilten Insel verletzt worden. Es sei zu Handgreiflichkeiten zwischen UNO-Friedenstruppen und türkisch-zypriotischen Sicherheitskräften wegen nicht genehmigter Bauarbeiten gekommen, teilte die Friedensmission mit.

Dabei seien drei UNO-Angehörige schwer verletzt worden und hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen, sagte UNO-Sprecher Aleem Siddique. Einer sei mit Fußtritten zu Boden gebracht worden. Einem Zeugen zufolge wurden die UNO-Friedenstruppen von Menschen in türkisch-zypriotischen Polizei- und Militäruniformen angegangen.

Türkisch-zypriotische Bulldozer verschoben in der von den Vereinten Nationen verwalteten Pufferzone UNO-Lastwagen, Zementpoller und Stacheldraht. Der Vorfall ereignete sich in einem als Sektor vier bekannten Gebiet, das von einem slowakischen Militärkontingent kontrolliert wird. Es wurde durch britische Friedenstruppen verstärkt.

USA, Großbritannien und Frankreich verurteilen Vorfall

Die USA, Großbritannien und Frankreich verurteilten den Vorfall. „Diese Aktionen sind völlig inakzeptabel und untergraben die Fähigkeit der UNO, ihr friedenserhaltendes Mandat zu erfüllen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Botschaften.

Die türkisch-zypriotischen Behörden wollen eine Straße durch ein Gebiet bauen, das nach Angaben der Friedensmission unter der Kontrolle der Vereinten Nationen steht. Sie soll den Ort Pyla (türkisch: Pile) mit einer Nachbargemeinde in Nordzypern verbinden.

Die Friedensmission UNFICYP forderte die türkisch-zypriotische Seite auf, „alle Handlungen zu unterlassen, die zu einer weiteren Eskalation der Spannungen führen könnten, und das gesamte Personal und die Maschinen unverzüglich aus der UNO-Pufferzone abzuziehen“.