Um erhebliche Schwierigkeiten bei dem Grenzübergang in Richtung Frankreich zu vermeiden, macht die italienische Regierung Druck auf Frankreich für eine Verschiebung der ab kommender Woche geplanten Wartungsarbeiten am Mont Blanc-Tunnel, die insgesamt 15 Wochen lang dauern sollen. Das berichtete heute das italienische Verkehrsministerium.
Verkehrsminister Matteo Salvini von der Rechtsaußenpartei Lega sprach zuvor mit seinem französischen Amtskollegen Clement Beaune über die Situation der Alpenübergänge an der Grenze zwischen den beiden Ländern, insbesondere nach dem Erdrutsch in Südfrankreich, weswegen der Frejus-Pass nicht mehr überquerbar ist.
Salvini bekräftigte die Bereitschaft der italienischen Bahnbetreiber, mit ihren französischen Kollegen zusammenzuarbeiten, um die Straßen- und Eisenbahnverbindungen schnell wiederherzustellen.
Salvini geißelt „österreichische Arroganz“
„Der Frejus-Pass ist wegen eines Erdrutsches geschlossen, dem Mont-Blanc-Tunnel droht wegen Wartungsarbeiten die Schließung. Hinzu kommt noch die österreichische Arroganz. Österreich verbietet an einigen Tagen dem Lkw-Verkehr aus ganz Europa die Zufahrt. Das verursacht enorme ökologische, soziale und wirtschaftliche Schäden“, kommentierte Salvini laut Medienangaben.
Salvini spielte dabei einmal mehr auf die transiteinschränkenden Maßnahmen Tirols auf der Brennerstrecke an, gegen die der Minister seit Monaten intensiv mobilmacht. Mehrmals forderte er etwa ein EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich.