Im Iran ist ein zum Tode verurteilter Demonstrant in der Haft ums Leben gekommen. Nach Darstellung der Gefängnisleitung soll Dschawad Ruhi einen Krampfanfall erlitten haben. Er sei zunächst in eine Klinik in der nördlichen Stadt Noschahr verlegt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim heute in Twitter (X). Dort sei er schließlich verstorben.
Die genauen Umstände des Todes können wie üblich in diesen Fällen nicht unabhängig überprüft werden. Immer wieder hatten Menschenrechtler der iranischen Justiz vorgeworfen, Gefangene zu foltern.
Ruhi war im Jänner im Zusammenhang mit den landesweiten Protesten als „Rädelsführer“ von Unruhen zum Tode verurteilt worden. Gemäß islamischer Rechtsauffassung wurde der Mann wegen „Kriegsführung gegen Gott“ und „Korruption auf Erden“ angeklagt. Bisher hat der Iran sieben Todesurteile gegen Demonstrierende vollstreckt.
Auslöser der Proteste im Herbst 2022 war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini im Herbst 2022. Sie starb in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. Danach entfachten sich die schwersten Proteste seit Jahrzehnten.